Juni 2014 EZB überrascht mit einem Strafzins

Stand: 02.07.2014 16:42 Uhr

Die EZB setzt auf Radikales: Sie senkt den Leitzins auf historische 0,15 Prozent. Den Einlagezins legt sie erstmals im Minusbereich fest - Banken müssen dafür zahlen, wenn sie Geld bei ihr parken. Derweil bessern sich die Prognosen für die deutsche Wirtschaft.

02. Juni 2014: Die Inflation in Deutschland erreicht im Mai mit 0,9 Prozent den niedrigsten Wert seit 2010. Die EU-Kommission bewertet die Wirtschaftspolitik der 28 Mitgliedsstaaten. Deutschland müsse für mehr Investitionen in Verkehrsinfrastruktur und Bildung sorgen.

03. Juni 2014: Die Inflation in der Eurozone sinkt im Mai auf 0,5 Prozent und ist damit weit entfernt vom Idealwert der EZB, der bei knapp zwei Prozent liegt.

04. Juni 2014: Die Chefin der notverstaatlichten Immobilienbank HRE, Better, tritt überraschend zurück. Grund ist eine Meinungsverschiedenheit mit dem Bund bezüglich der HRE-Tochter Depfa. Litauen erfüllt nach Ansicht von EU-Kommission und EZB die Bedingungen, um im Januar der Eurozone beitreten zu können. Die EU-Finanzminister müssen noch zustimmen.

05. Juni 2014: Die EZB senkt den Leitzins auf 0,15 Prozent und führt einen Strafzins für Banken ein, die Geld bei der EZB parken.

06. Juni 2014: Die Bundesbank erwartet jetzt in diesem Jahr ein Wachstum von 1,9 Prozent. Bislang war sie von 1,7 Prozent ausgegangen. Nach der EZB-Entscheidung vom Vortag gibt es einen Ansturm auf Krisenländer-Anleihen.

10. Juni 2014: Im ersten Quartal ist die Zahl der Firmenpleiten wieder zurückgegangen. Zum letzten Mal gestiegen war sie vor vier Jahren.

11. Juni 2014: Wegen der Ukraine-Krise und infolge des harten Winters in den USA kürzt Weltbank ihre globale Konjunkturprognose.

13. Juni 2014: Die deutsche Inflationsrate sinkt auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Die Staatsverschuldung Spaniens erreicht ein neues Rekordniveau - und wird wahrscheinlich weiter steigen.

17. Juni 2014: Nach der Ablehnung eines Berufungsantrags durch den Obersten Gerichtshof der USA muss Argentinien Gläubigern mehr als eine Milliarde Dollar überweisen - dies verschärft die Finanznot des Landes und könnte sogar zur Zahlungsunfähigkeit des Landes führen.

18. Juni 2014: Der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla wechselt Anfang 2015 als Lobbyist zur Deutschen Bahn und will bis dahin sein Bundestagsmandat behalten.

20. Juni 2014: Die EU-Finanzminister beschließen, ein Steuerschlupfloch für Großkonzerne zu schließen.

21. Juni 2014: Nach der französischen Regierung spricht sich auch der Alstom-Verwaltungsrat für das Angebot von General Electric aus - Siemens unterliegt damit im Bieterwettstreit.

24. Juni 2014: Japans Regierung stellt ein umfangreiches Programm mit Strukturreformen vor, um das Wirtschaftswachstum nachhaltig zu stützen. Die Reallöhne in Deutschland steigen nach dem Rückgang 2013 zu Jahresbeginn 2014 wieder deutlich. Argentinien kämpft im Streit mit Hedge-Fonds und der US-Justiz gegen die drohende Zahlungsunfähigkeit.

25. Juni 2014: Die US-Konjunktur bricht zum Jahresbeginn überraschend deutlich ein. Etihad gibt die Grundsatzeinigung zur Übernahme von 49 Prozent der Alitalia-Anteile bekannt.

26. Juni 2014: In Deutschland erreicht die Zahl der Firmenpleiten einen neuen Tiefstand.

29. Juni 2014: Die Super-Zentralbank BIZ warnt vor Turbulenzen am Finanzmarkt.