Dezember 2015 Zinswende in den USA

Stand: 13.01.2016 17:25 Uhr

Nach fast zehn Jahren kommt die Zinswende in den USA: Die Notenbank Fed erhöht den Leitzins. In Europa kündigt die EZB an, ihr Anleihekaufprogramm um sechs Monate bis 2017 zu verlängern. Griechenland treibt seinen Sparkurs und die Reformen voran.

01. Dezember: Der positive Trend auf dem deutschen Arbeitsmarkt hält an: Im November waren 2,633 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet - das ist der niedrigste Wert seit Juni 1991. Der Energiekonzern RWE kündigt seine Aufspaltung an: Der Mutterkonzern soll weiterhin konventionell Strom erzeugen, eine Tochtergesellschaft wird in das Geschäft mit Ökostrom, Stromnetzen und den Vertrieb einsteigen. Infolge des Skandals um manipulierte Abgaswerte bricht der VW-Absatz in den USA im November um ein Viertel ein.

02. Dezember: Die Deutsche Bahn steuert für das Jahr 2015 auf einen Milliardenverlust zu - das erste negative Ergebnis seit zehn Jahren.

03. Dezember: Die Europäische Zentralbank kündigt an, ihr umstrittenes Anleihekaufprogramm um sechs Monate bis März 2017 zu verlängern - mit einem Kaufvolumen von weiterhin etwa 60 Milliarden Euro pro Monat. Zugleich erhöht die EZB den Strafzins auf 0,3 Prozent, den sie von Geschäftsbanken verlangt, die kurzfristig Geld bei der Zentralbank parken. Allein in den USA steigt die Zahl der Sammelklagen gegen den VW-Konzern und seine Zulieferer auf fast 500. Wegen "Cum-Ex"-Geschäften muss die Hypo-Vereinsbank ein Millionen-Bußgeld zahlen.

06. Dezember: Das griechische Parlament stimmt mit knapper Mehrheit dem Sparhaushalt für 2016 zu.

08. Dezember: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sinkt angesichts der guten Wirtschaftslage 2015 auf den niedrigsten Stand seit Einführung der neuen Insolvenzordnung im Jahr 1999.

09. Dezember: VW teilt mit, dass sich der Verdacht falscher CO2-Werte größtenteils nicht bestätigt habe und nur rund 36.000 statt der zunächst gemeldeten 800.000 Autos betroffen seien - diese Zahlen haben nichts mit dem unter dem Stichwort Dieselgate bekannt gewordenen Skandal um manipulierte Stickoxid-Werte bei elf Millionen Diesel-Fahrzeugen zu tun. Die Ausfuhren der deutschen Wirtschaft sinken im Oktober leicht - für das Gesamtjahr deuten die Zahlen aber weiter auf ein Rekordergebnis hin. Der Internet-Pionier Yahoo spaltet sich in der Kontroverse um den milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Riesen Alibaba in zwei Unternehmen auf.

10. Dezember: Der neue VW-Chef Matthias Müller kündigt einen Konzernumbau an.

14. Dezember: Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport unterzeichnet Verträge zum Betrieb von 14 Regionalflughäfen in Griechenland.

15. Dezember: Das griechische Parlament beschließt ein weiteres Reformpaket, das unter anderem die Neuorganisation des Fonds zum Verkauf von Staatsfirmen und eine Umschichtung sogenannter fauler Kredite enthält.

16. Dezember: Die US-Notenbank Fed vollzieht nach fast zehn Jahren die Zinswende und hebt den Leitzins an.

18. Dezember: Die Ukraine stoppt die Rückzahlung fälliger Kredite in Höhe von mehr als drei Milliarden Dollar an Russland.

21. Dezember: Der japanische Elektronikkonzern Toshiba streicht angesichts eines Milliardenverlusts 6800 Stellen.

28. Dezember: Der russische Rubel fällt auf einen Jahrestiefststand gegenüber dem Dollar. Der niedrige Ölpreis führt in Saudi-Arabien zu einem Staatsdefizit von 80 Milliarden Euro im Haushalt 2015.