Einbürgerungen nach Brexit-Votum Viel mehr Briten wollen Deutsche sein

Stand: 13.06.2017 10:15 Uhr

Viele Briten suchen nach dem Brexit-Votum eine neue Heimat - etwa in Deutschland. 2016 waren es mehr als viermal so viele wie im Vorjahr. Die meisten neuen deutschen Pässe bekamen aber Menschen aus einem anderen Land ausgehändigt.

Der geplante Ausstieg der Briten aus der EU macht sich auch bei den Einbürgerungen bemerkbar: Im vergangenen Jahr haben sich so viele Briten wie nie zuvor für einen deutschen Pass entschieden. 2865 Briten ließen sich einbürgern, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das seien 2243 mehr als im Jahr zuvor, als sich lediglich 622 Briten einbürgern ließen.

Mit insgesamt 110.400 Einbürgerungen stieg die Zahl der neuen deutschen Staatsbürger um 2,9 Prozent. In den beiden Jahren zuvor war die Zahl der Einbürgerungen nach Angaben der Behörde rückläufig gewesen. Die größte Gruppe unter den Menschen mit neuem deutschen Pass stellten 16.290 Türken. Im Vergleich zum Vorjahr ging ihre Zahl jedoch um 16,9 Prozent zurück. Bei der zweitgrößten Gruppe, den Polen, stieg der Anteil hingegen um 11,3 Prozent auf 6632.

Die Eingebürgerten waren den Angaben zufolge im Durchschnitt 33 Jahre alt und hielten sich seit 17 Jahren in Deutschland auf. Wie schon in den vergangenen Jahren war der Anteil der Frauen mit 53,9 Prozent höher als der der Männer. Fast 60 Prozent der Neu-Deutschen stammen aus Europa, darunter 29 Prozent aus EU-Staaten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten am 13. Juni 2017 Inforadio um 10:22 und 11:44 Uhr sowie Deutschlandfunk um 12:00 Uhr in den Nachrichten.