Peter Bieri alias Pascal Mercier

"Nachtzug nach Lissabon" Schriftsteller Pascal Mercier ist tot

Stand: 04.07.2023 11:06 Uhr

Bekannt wurde er durch seinen Roman "Nachtzug nach Lissabon": Der Schriftsteller Peter Bieri, der unter dem Namen Pascal Mercier publizierte, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der Schweizer lehrte auch als Professor für Philosophie.

Der Schweizer Schriftsteller Peter Bieri, der unter seinem Alias Pascal Mercier bekannt wurde, ist tot. Das teilte der Hanser Verlag mit. Der 79-Jährige ist für seinen Roman "Nachtzug nach Lissabon" bekannt. Er starb nach Angaben einer Sprecherin in Berlin, wo er zuletzt wohnte. Sein letzter Roman "Gewicht der Worte" erschien 2020.

"Wir verlieren einen großen Denker und Romancier", teilte Verleger Jo Lendle mit. "Peter Bieri hat in eigenem Namen und unter seinem nom de plume ein Leben lang gezeigt, wie sich Gedanken und Geschichten gegenseitig beflügeln: Der Philosoph hat vom Erzähler gelernt - und umgekehrt bringen seine Romane die großen Menschheitsfragen zum Leben. Seine Bücher bleiben. Wir sind ihm dankbar dafür."

Philosoph und Sprachbegeisterter

Bieri lehrte seit Anfang der Achtzigerjahre als promovierter Professor für Philosophie an unterschiedlichen deutschen Universitäten, zuletzt bis 2007 an der Freien Universität Berlin. Die Schwerpunkte seiner Forschung waren analytische Philosophie, Philosophische Psychologie, Erkenntnistheorie und Moralphilosophie. Bieri war Mitbegründer des Forschungsschwerpunkts "Kognition und Gehirn" der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Ab 1995 trat Bieri dann unter dem Pseudonym "Pascal Mercier" als Romanautor in Erscheinung. Der Sprung in die Bestseller-Liga gelang ihm mit seinem dritten Roman "Nachtzug nach Lissabon". Das 2004 veröffentlichte Werk wurde später von Bille August mit Jeremy Irons in der Hauptrolle verfilmt.

Bieri war mit der Malerin Heike Bieri-Quentin verheiratet und wohnte zuletzt in einer kleinen Villa am Stadtrand von Berlin. Der Sprachbegeisterte Bieri, der bereits Latein, Griechisch, Französisch, Englisch, Hebräisch und Sanskrit gelernt hatte, befasste sich im Ruhestand auch mit der russischen und arabischen Sprache.